Ist Design Thinking für unsere Lebensplanung nützlich?
Wir planen unseren Urlaub, unsere Geburtstagsfeier, den Umsatz und das Personalaufkommen des kommenden Jahres, unsere Freizeit (wann gehen wir mit wem wohin?) aber die Wenigsten planen ihr Leben. Ist das nicht das Wichtigste für jeden von uns? Wie kann ich daran arbeiten, dass ich meine Ziele erreiche oder meine Wünsche in Erfüllung gehen?
Ich arbeite schon viele Jahre als Coach und höre oft Sätze wie „…ich möchte eigentlich etwas anderes machen...ich hätte mich schon viel früher entscheiden sollen…ich habe immer daran gedacht das zu ändern…es passt für mich schon einige Zeit nicht mehr...“ Einen sogenannten forecast für das kommende Jahr im Oktober/November zu erstellen, ist seit vielen Jahren für fast alle Unternehmen Routine, aber für unser Leben (das sollte
doch wirklich wichtig sein) ist es weder in der Schule noch danach üblich, sich in Abständen darüber Gedanken und Notizen zu machen und den Fortschritt zu betrachten. Es gibt Wünsche und Vorstellungen meist aus Teenagerzeiten (ich mache das sicher ganz anders als meine Eltern…), aber einen Plan, wie er für Projekte oder Unternehmen üblich ist, existiert selten.
Der Film „Das Beste kommt zum Schluss" mit Morgan Freeman und Jack Nicholson, hat die „bucket list“ berühmt gemacht. Dies ist eine Auflistung von Dingen, die ich immer schon machen wollte bevor man umgangssprachlich "den Löffel abgibt" oder "ins Gras beißt". In dem Film finden sich zwei Krebspatienten, die lt. Aussage der Ärzte nicht mehr lange zu leben haben, freunden sich an und helfen sich gegenseitig bei der Erfüllung ihrer Wünsche. Das Hinterfragen, Reflektieren, Einholen anderer Meinungen und Miteinbeziehen Anderer zur Problemlösung ist ein Bestandteil von Design Thinking und kommt aus der IT-Welt, in der Lösungen für komplexe Anforderungen für viele individuelle Herausforderungen in kurzer Zeit umgesetzt werden müssen.
Hier eine der vielen Definitionen für Industrial Design Thinking von wiki:
„Industrial Design Thinking heißt die Methode, die […] für verzwickte Innovationsprobleme verwendet wird. Nicht nur die Lösung ist unbekannt, auch die Herausforderungen auf Seite des Kunden liegen im Dunkeln. Wie der Name schon andeutet: Der Kreativprozess nutzt stärker als andere Methoden visuelle und haptische Eindrücke. Eine Stärke von Design-Thinking ist, dass es auch Bedürfnisse aufspürt, die dem Nutzer gar nicht bewusst sind und die er nicht artikulieren kann.“– Siemens[14]
Mir ist wichtig, die Arbeit an unseren eigenen Zielen und unserer Lebensplanung mehr in den Mittelpunkt zu stellen, um ein Gegengewicht zu dem beruflichen Hamsterrad von Erreichung der vorgegebenen Umsätze, der Erfüllung von Erwartungen anderer bis zu all den Dinge, die man in unserer Gesellschaft glaubt tun zu müssen, zu schaffen.
Zu oft vergessen wir über etliche Jahre zu hinterfragen, ob das, was man tut wirklich gewollt ist, Spaß macht und den eigenen Zielen entspricht.
Design Thinking ist ein Modell mit dem viele gleichzeitig an einer Lösung arbeiten können und komplexe Herausforderungen bewältigt werden können – einige Ansätze sind sehr gut brauchbar, um die eigenen Ziele zu reflektieren, zu prüfen und neu auszurichten und mit Erkenntnissen anderer ein wenig schlauer und zufriedener durch die Welt zu gehen.
Ich persönlich musste über meinen Körper schmerzhaft lernen, dass Meditation, Achtsamkeitsübungen, leichte Ernährung, Atemübungen und bewusste Muskelentspannung nachhaltigen Einfluss auf mein Wohlbefinden und damit auf meine gesamte Leistung haben. Hier sollte jeder für sich selber herausfinden, was gut tut, um das eigene Wohlbefinden zu steigern und den vielfachen Herausforderungen unserer digitalisierten Welt gesund und zufrieden die Stirn zu bieten.
Zitat:
„Wer nicht weiß wohin er will, der muss sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt.“ - Mark Twain
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